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Qualifizierte Beteiligungsbereitschaft

Die Bereitschaft der Mieter*innen im Untersuchungsgebiet, sich in gemeinsame Mieter*innenaktivitäten einzubringen, ist groß. Etwa die Hälfte der Befragten ist noch nicht, möch­te aber in Zukunft in diesem Sinne aktiv werden; ein Viertel ist bereits in unterschiedlichen Formen aktiv. Um die Betei­ligungsbereitschaft jenseits einer einzelnen Frage beurtei­len und sogar qualifizieren zu können, wurden sechs Hand­lungstypen konstruiert. Diese Typen unterscheiden sich in ihrer Motivlage und Handlungserwartungen, wenn die Fra­ge der Beteiligung praktisch wird.

36,4% der Befragten zeigen Merkmale der Typen, die sich aus ideellen oder materiellen Gründen und Notwendigkei­ten an Mitverwaltungsformen beteiligen würden, wenn sie ihnen einleuchten, praktische Resultate versprechen und ihre zeitlichen und sonstigen Ressourcen nicht sprengen (On-Off, prekär und gut vernetzt). 22,8% der Befragten zeigen Merkmale der Typen, für die Ak­tivitäten zur Durchsetzung ihrer individuellen oder gemein­schaftlichen Interessen als Bewohner*innen eine größere Rol­le spielen (Metatyp, kommunitärer Typ, Einzelkämpfer*in). Hier geht es auch um praktisch wirksame Mitbestimmung. Weder was den Umfang, noch das Erreichen praktischer Zwischenresultate angeht, machen diese Bewohner*innen ihre Mitarbeit so stark davon abhängig, wie die oben er­wähnten Typen. In dieser Gruppe ist ein höheres Maß an Eigen­initiative zu erwarten.

Die Ausgangslage ist insgesamt ermutigend und weist auf den Anspruch der Mieter*innen hin, sich für ihre Interes­sen einzusetzen, wie er auch seit langem durch die bereits bestehenden Initiativen vor Ort artikuliert wird.